Das Narrativ der bösen rechten Coronamaßnahmen-Kritiker scheint alleine nicht mehr zu verfangen. Das neueste Narrativ ist jetzt:
Das sind unzurechnungsfähige Esoteriker.
Zunächst ist ja gegen Esoterik nichts einzuwenden. Der Begriff Esoterik geht auf das griechische Wort „esoterikos“, zu Deutsch innerlich, verborgen, zurück. Also eher eine spirituelle Geheimwissenschaft.
Davon kann aktuell nicht die Rede sein. Wenn FAZ und jetzt aktuell der BR dieses Wort benutzen, ist es eher abwertend als Spinner oder der diesseitigen, rationalen Welt abgewandt meinend.
Warum wird gerade soviel Energie darauf verwendet, die große Protestbewegung aus der „reinen“ rechten Ecke in die „rechts-esoterische“ Ecke zu verschieben? Und warum werden – wie in einem aktuellen SpiegelTV-Beitrag – Bilder der großen Demonstration vom 29. August 2020 verwendet?
Offensichtlich fürchtet man noch mehr Protest aus der gesellschaftlichen Mitte. Die politischen Entscheidungen der letzten drei Jahre haben die Wirtschaft zerstört, das Gesundheitssystem vollständig lahmgelegt, Energie verknappt und die Menschen psychisch maximal beschädigt. Es ist abzusehen, dass die Menschen ihren Unmut – wie in demokratischen Staaten üblich – auf die Straße tragen werden. Es ist aber auch absehbar, dass die Politik keine Lösungen wird anbieten können. Nicht einmal mehr Scheinlösungen. Die Mitte der Gesellschaft wird protestieren und die Konsequenz ist nicht absehbar.
In dieser Hilflosigkeit wird versucht, diejenigen, die auf der Straße erwartet werden, dadurch abzuschrecken, dass ihnen eine Kontaktschuld zum Irrationalen eingeredet wird. Dafür wiederum brauchts die Esoterik-Keule.
Ich bin mir sicher, dass dies die aktuelle Delegitimierung des Staates durch Politik, Behörden und Gerichte nur noch weiter beschleunigen wird.
Die Medien, die in dieses Horn blasen, handeln völlig verantwortungslos und beschädigen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Es ist an der Zeit miteinander Runde Tische aufzubauen und gesamtgesellschaftlich nach Lösungen zu suchen. Jeder, der verantwortlich handeln will, sollte friedliche Proteste unterstützen und zugleich für Diskursräume und breiten Dialog sorgen.
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